Venus: wurde von der Kette freigekauft

Venus – die Italiener nennen sie Venere – ist eine bildhübsche Maremmano-Hündin, die angekettet in einem abgelegenen Grundstück gefunden wurde. Die schwere Kette hatte man ihr um den Bauch, direkt vor den Hinterläufen gebunden. Die beiden Tierschützerinnen vor Ort, die Venus gefunden haben, konnten sie dem Schäfer, dem sie gehört, zu ihrem Glück abkaufen. Es ist derselbe Schäfer, der Tea an der Kette gehalten hatte. Tea hatte viel Glück und ist jetzt in einem liebevollen Zuhause.

Die Tierschützerinnen tun jetzt alles um gemeinsam mit dem Amtstierarzt und der Polizei zu erwirken, dass dieser Schäfer keine Hunde mehr halten darf.

Venus ist nun erstmal in Sicherheit in einem Dogvillage, einer Art Hundepension. Sie war sehr verängstigt als sie von der schweren Kette befreit wurde und vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben das Gelände verlassen durfte. Im Auto hat sie nur gezittert. Seit Venus in der Pension ist lernt sie täglich hinzu. Sie orientiert sich dabei an den anderen Hunden dort, denen der Umgang mit den Menschen sehr vertraut ist. So verliert Venus immer mehr ihre Scheu, freut sich über Leckerlis und Streicheln und weicht nicht mehr erschreckt zurück, wenn man sich ihr nähert. Von ihrem Wesen her ist sie eher abwartend, sanft und vorsichtig in ihrer Kontaktaufnahme. Mit den Hunden in ihrem Zwinger verhält sie sich ähnlich: Sie läßt den anderen den Vortritt und ist sehr zurückhaltend .

Als Welpe hatte Venus einen Unfall. Davon ist ein Callus am linken Vorderbein zurückgeblieben. Von dem Callus wurde inzwischen eine Biopsie gemacht. Zu unserer großen Erleichterung konnte eine krebsartige Veränderung ausgeschlossen werden. Offenbar entstand diese Verdickung dadurch, dass eine Beinfraktur nicht fachgerecht behandelt wurde. Der Tierarzt konnte uns auch dahingehend beruhigen, dass Venus keine Schmerzen hat. Auch beim Laufen wird sie davon nicht behindert.

Nun suchen wir für die schöne Venus ein verständiges Zuhause. Optimal wäre, wenn sie in einem Haus mit Garten leben könnte. Venus wird noch etwas Zeit und die ein oder andere Hilfestellung brauchen. Sie kennt Häuser bislang nicht von innen. Und in ihrem Leben an der Kette hatte sie nie erfahren können, wie es ist mit Menschen spazieren zu gehen. Daher wünschen wir uns für diese trotz ihrer beachtlichen Größe sehr zarten Hündin, Menschen bei denen sie Zuneigung, Geduld und Verständnis erfahren darf. Wir wünschen Venus, dass sie ein Miteinander von Mensch und Hund erleben darf, das auf gegenseitigem Vertrauen aufbaut.