THABATA – 11 Jahre im Canile – 48 Std in ihrem Zuhause und gestorben. wie schrecklich
Fast ihre kompletten elf Lebensjahre hat sie in einem italienischen Canile verbracht. Täglich Stress, Angst, Hunger und den Launen des Canile-Betreibers ausgesetzt. Das schafft ein Hund nur, wenn er in der Lage ist, sich weitgehend unsichtbar zu machen, nie aufzufallen. Dieses Sich-Unsichtbar-machen ging dem Mäuschen in Fleisch und Blut über. So hat sie eigentlich nicht mehr viel vom Leben erwartet, als wir das Häufchen Elend zwischen all den anderen Hunden entdeckten, sie aus der Anonymität hervorhoben, indem wir ihr einen Namen gaben und ihr Schicksal bekannt machten. Als eine unserer Pflegestellen ein Plätzchen frei hatte, durfte Thabata bei ihr einziehen. Die vielen neuen Eindrücke zu Anfang haben sie regelrecht überwältigt und sie musste erst lernen, dass von Menschen nicht nur Böses ausgeht. Was waren wir von den Socken, als das kleine zaghafte Mäuschen bereits nach wenigen Wochen ein richtiges Zuhause gefunden hatte. Endlich! Endlich hatte dieses zarte Wesen Glück – dachten wir zumindest. Keine 48 Stunden nach Übergabe an ihre neuen Besitzer kam die Meldung, dass man Thabata tot aufgefunden hatte. Was, zum Teufel war passiert? Wir waren absolut fassungslos. Etwas Recherche war schon nötig, um zu erfahren, dass Thabata scheinbar aus einem Fenster des ersten Stocks in ihrem neuen Zuhause gesprungen ist – durch das dort angebrachte Fliegengitter. Was bleibt zurück von diesem kleinen Mäuschen, dass sein ganzes Leben ohne Liebe, Freude und Zuspruch verbringen musste. Eigentlich nur jede Menge Fragen. Was treibt einen Hund dazu, aus dem Fenster der ersten Etage zu springen? Durch das Fliegengitter, also ohne genau zu sehen, wohin der Sprung führt. War Thabata in Panik? Hatte panische Angst vor der erneuten Veränderung sie dazu getrieben? War sie ein Hund, der sich selbst überschätzte? Nein, das sicherlich nicht, das können wir ausschließen. Was also war die Ursache? Wir wissen es nicht und werden es auch nie erfahren. Wir würden gerne für die Zukunft vorsorgen, damit so etwas nie wieder passiert. Die Adoptanten noch ein wenig besser instruieren, was im schlimmsten Fall auf sie zukommt.
Aber die Erfahrung zeigt, dass solche unvorstellbaren Geschichten immer wieder passieren und wir dann mit unserer Trauer und Wut allein zurückbleiben, um uns das nächste Mal erneut zu fragen, was wir besser machen können, um solch ein Desaster nie wieder erleben zu müssen.
Kleine Thabata, das Schicksal hatte wohl beschlossen, dass Du bis zum Ende deines Lebens leiden sollst. Wie gerne hätten wir Dir das erspart.
Mach es gut, kleine zarte Elfe. Du wirst uns immer in Erinnerung bleiben.