Erinnerung an Fridolin:

Drei ganze Jahre durfte Fridolin bei uns sein. Das war länger als wir es uns anfangs erhofften. Aber gemessen an den zehn Jahren Canile und dann noch ein Jahr in einem Zuhause, in dem er nicht erwünscht war, machten die drei Jahre nur einen kleinen Teil seines Lebens aus.
Vor einer Woche haben wir von Fridolin Abschied genommen. Nach all den leidvollen Wochen, in denen Fridolin mit ungeheurer Kraft darum gekämpft hat leben zu können, ist es tröstlich, dass Fridolin bis zuletzt seine geliebte Alltagsroutine leben konnte. Bevor letzten Samstag die Tierärztin kam machten wir alle zusammen mit Fridolin in seinem Wagen einen letzten Spaziergang bei wärmenden Sonnenstrahlen. Das Futter danach verschlang Frido wie immer gierig, ganz besonders das Hähnchen, das ihm mein Mann gekocht hatte. Darauf war er ganz wild.
All die Wochen hatte Fridolin nicht zeigen wollen, wie sehr ihn die Anfälle schwächen, aber als die Tierärztin ihn fragte, ob er nicht mehr genügend Kraft hätte, sank er förmlich in sich zusammen. Als er dann mit medikamentöser Unterstützung seine letzte Reise antrat geschah dies ganz sanft und friedlich. Dabei lag er auf seinem Lieblingsplatz in meinen Armen und mein Mann und Susina waren auch ganz nah bei ihm.
Die Entscheidung ihm beim Sterben zu helfen haben wir uns sehr schwer gemacht, weil Fridolin so am Leben hing. An diesem Tag waren wir uns aber sicher den richtigen Zeitpunkt gewählt zu haben. Das ist sehr tröstlich und auch, dass wir alle zusammen zwei sehr intensive letzte Tage miteinander hatten. Fridolin hatte sogar zweimal Susina zum Spielen aufgefordert – etwas was er schon ganz lange nicht mehr getan hatte.

Wir hätten es Fridolin so sehr gegönnt, dass er weniger durch seine Krankheiten beeinträchtigt gewesen wäre. Seine Gehbehinderung war ja schon leidvoll genug. Was wir tun konnten um ihm Linderung zu verschaffen haben wir getan. Das Tollste aber, das wir für Fridolin machen konnten, war wohl ihm „seinen Wagen“ besorgt zu haben. Mit diesem Fahrradanhänger, der zum Schieben umgebaut war, hat sich Fridolin die Welt erschlossen. Er hat „seine Sänfte“ heiß und innig geliebt und sehr penibel darauf bestanden, dass bloß kein Spaziergäng ausfällt. Eigentlich hatte immer nur noch gefehlt, dass er wie die Queen aus dem Fenster winkt….

Fridolin, du fehlst uns!

JG, WL und Susina